Beweislast – Was ist denn das?

Zitat des TagesDas Kreuz mit dem Beweis

„Recht haben und Recht bekommen …“

Diesen Spruch kennen wir alle.

In der Tat ist es oftmals die schwierigste Angelegenheit in einem Rechtsstreit, notwendige Beweise vortragen zu können.

Wer etwas will, muss es beweisen.

Das deutsche Zivilrecht verpflichtet in einem Rechtsstreit denjenigen, welcher eine Tatsache aus einem Sachverhalt behauptet, diese zu beweisen. Ihn trifft die sogenannte Beweislast.

Dies gilt dann, wenn die Tatsache für den Vortragenden seinen Anspruch oder seine Verteidigung gegen einen Anspruch wesentlich beeinflusst oder gar prägt.

Ein Beispiel:

Nehmen wir zum Beispiel die Durchsetzung einer Forderung über einen zu zahlenden Geldbetrag.

Die Gläubigerin, Frau G., fordert von dem Schuldner, Herrn S., aus der Lieferung von Waren einen Geldbetrag in Höhe von EUR 530,00.

Herr S. ist nicht bereit, diese Forderung zu bezahlen, da er der Ansicht ist, die Waren nie erhalten zu haben.

Nachdem Frau G. mehrere Mahnungen an Herrn S. übersandt hatte, ist sie das Warten leid und verklagt Herrn S. auf Zahlung. Vor Gericht bestreitet Herr S. weiterhin, die Waren erhalten zu haben. Nunmehr ist Frau G. gefordert, einen Nachweis darüber zu erbringen, dass die Waren tatsächlich an Herrn S. ausgeliefert wurden.

Der Schuldner ist also nicht verpflichtet zu beweisen, dass er nicht schuldet. Vielmehr ist die Gläubigerin verpflichtet zu beweisen, dass sie einen Anspruch hat.

Gelingt es Frau G. nunmehr zum Beispiel durch Vorlage einer von Herrn S. unterschriebenen Empfangsquittung, den Erhalt der Ware zu beweisen, wird sie das gerichtliche Verfahren, sofern alle anderen Voraussetzungen vorliegen, gewinnen.

Bleibt sie den Beweis allerdings schuldig, dass Herr S. die Waren erhalten hat, führt dies dazu, dass die Klage voraussichtlich abgewiesen wird.

Beweislast oft entscheidend

Beweise spielen daher oftmals die entscheidende Rolle am Ausgang eines Prozesses.

Auch Mitverschulden muss bewiesen werden.

Gleiches gilt auch, wenn ein Mitverschulden, zum Beispiel eines Unfallgegners, behauptet wird. Kann man dieses Mitverschulden nicht beweisen, trifft einen selbst eventuell die 100%-ige Haftung.

Beweise frühzeitig sichern

Aus diesen Gründen ist es notwendig, besonders im Geschäftsleben oder bei Schadensereignissen, wie zum Beispiel einem Verkehrsunfall, möglichst von Anfang an und dann auch fortlaufend alle eventuell günstigen Beweise zu sichern. Hierzu können Dokumente, Fotos, Lieferscheine und Quittungen, aber natürlich auch Gegenstände oder Zeugenaussagen und dergleichen gehören. Insbesondere im Hinblick auf Zeugen sollte man sich immer den Vor- und Nachnamen sowie aktuelle Anschrift geben lassen, damit man den oder die Zeugen später noch ausfindig machen kann.

Reagieren Sie schnell

Ebenso notwendig ist es häufig, zeitnah zu reagieren und nicht erst lange Zeit nach einem Ereignis verstreichen zu lassen, bevor man vor Gericht zieht. Vor allem bei Zeugenaussagen ist es oft sonst so, dass die Zeugen sich an den Vorfall nicht mehr oder nicht ausreichend erinnern können, was die Qualität dieses Zeugenbeweises dann erheblich schmälert und damit die Gefahr erhöht, einen Prozess zu verlieren.

Wir sprechen mit Ihnen über die Beweise

Wenn Sie uns beauftragen, gehen wir daher von Anfang an immer mit Ihnen den Sachverhalt vollständig durch und versuchen herauszubekommen, wo und wie Beweise gesichert werden können.


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